Der Solarmarkt in Deutschland boomt.
Selbstproduzierter Ökostrom ist umweltfreundlich und verkauft sich teuer. Das Erneuerbare
Energien Gesetz unterstützt Solarbauherren und sichert ihnen regelmäßige
Einnahmen: 51,8 Cent pro Kilowattstunde für im Jahr 2006 errichtete
Anlagen, 20 Jahre lang. Unter günstigen Bedingungen amortisieren sich
preiswerte Anlagen so schon nach 15 bis 16 Jahren. Der darüber hinaus
„geerntete“ Strom ist Gewinn. Doch nicht alle Solarmodule halten gleich
lang und wandeln das Sonnenlicht in ausreichend Strom um. Die Stiftung
Warentest zeigt online die besten Solarmodule und Wechselrichter, damit sich
die teure Anschaffung lohnt.
Der größte Kostenfaktor bei einer
Photovoltaikanlage sind die Module. Für eine Anlage mit drei Kilowatt kosten
sie zwischen 12.000 und 17.000 Euro. Hinzu kommen Kosten für Wechselrichter,
Unterkonstruktion und Montage. Unterm Strich sind das rund 20.000 Euro.
Anlagen, die im Jahre 2006 ans Netz gehen, bringen 51,8 Cent je eingespeister
Kilowattstunde. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz garantiert diese Einnahmen für
20 Jahre. Mit drei Kilowatt Spitzenleistung produziert die Anlage jährlich
zwischen 2.100 und 3.000 Kilowattstunden. Dafür zahlt das
Versorgungsunternehmen in 20 Jahren zwischen 21.750 und 31.000 Euro. Für später
erbaute Anlagen sinkt der garantierte Abnahmepreise jedes Jahr um fünf Prozent.
Im Jahr 2007 erbaute Photovoltaikanlagen bekommen nur noch 49,21 Cent, in 2008
errichtete nur 46,62 Cent je eingespeister Kilowattstunde.
Ein wichtiges Kriterium bei Solarmodulen ist ihr
Wirkungsgrad. Dieser gibt an, wie viel des ankommenden Sonnenlichts das Modul
in Strom umwandelt. Am besten könnten das die Module von Kyocera, Sharp und BP.
Sie erreichten Werte von etwa 16 Prozent. Sharp und BP verwendeten dafür
monokristalline Zellen, ihre Siliziumscheiben würden aus einem einzigen reinen
Kristall gewonnen. Kyocera und die meisten anderen Module verwendeten
kostengünstigeres polykristallines Silizium. Das Beispiel Kyocera zeige, dass
auch solche Solarzellen sehr gute Wirkungsgrade erzielen könnten.
Leider hielten nicht alle Module
ein, was der Anbieter auf der Verpackung oder im Prospekt verspreche. Bei den
Modulen von BP, Solarfabrik und Isofoton bleibe die im Test gemessene Leistung
deutlich unter dem angepriesenen Nennwert. Die BP-Module produzierten unter
Standardbedingungen im Durchschnitt vier Prozent weniger Strom, obwohl das
Unternehmen „null Prozent Toleranz“ propagiere. Das sei ärgerlich, weil die
Anlage nicht die einkalkulierte Menge Strom liefern werde.
Der Kauf einer Solaranlage lohne sich nur, wenn
diese wenigstens 20 Jahre halte. Das bedeutete mindestens 20 Sommer und 20
Winter, extreme Temperaturschwankungen, Regen, Stürme und Schnee. All diesen
Kräften hätten die Module auch auf dem Prüfstand trotzen müssen. Zwei Fabrikate
wären dem harten Klimatest nicht gewachsen gewesen: Ein Sun-Technics-Modul
sowie ein Würth-Dünnschichtmodul hätten sich verfärbt, weil Feuchtigkeit durch
die rückseitige Folie eingedrungen sei. Außerdem wäre bei Sharp und
Solar-Fabrik eine Glasscheibe während der Simulation extremer Schneelast gebrochen.
Das Modul von Solarworld habe sich dauerhaft verformt.
Die Solaranlagen produzieren Gleichstrom. Um
diesen Strom ins Netz des lokalen Stromversorgers einzuspeisen, muss ein
Wechselrichter den Gleichstrom erst in Wechselstrom umwandeln. Die meisten
Geräte zeigten bei der Umwandlung keine Probleme, selbst bei schwankenden
Lichtverhältnissen. Mängel gäbe es dafür in anderen Punkten: Bis auf SMA Sunny
Boy sendeten alle Geräte Störungen ins Stromnetz oder in die Atmosphäre, die im
Grenzbereich des Zulässigen lägen. Damit könnten sie andere elektronische
Geräte und Empfänger beeinträchtigen. Außerdem seien die Wechselrichter von
Kyocera und Aixcon auffällig laut. Wenn sie in Wohnräumen hingen, sei das
störend. Das Gerät von Aixcon scheiterte zudem an den
Sicherheitsanforderungen: Qualitätsurteil mangelhaft.
Stromerzeugung
Achten Sie beim Kauf von Solarmodulen auf den
Wirkungsgrad. Hohe Wirkungsgrade sind gerade bei kleineren Dachflächen ein wichtiges
Kriterium. Bei größeren Flächen kann ein etwas geringerer Wirkungsgrad zu einem
günstigeren Preis eine Alternative sein.
Nennleistung
Achten Sie beim Kauf nicht nur auf die
angepriesene Nennleistung, sondern auch auf die Toleranzbereiche. Je geringere
Abweichungen nach unten erlaubt sind, desto besser.
Installation
Eine Solaranlage muss keineswegs immer auf das
Hausdach. Sie können die Module auch an der Fassade, auf Garagen oder über
Wintergärten und Terrassen befestigen. Auf Hausdächern sparen Sie im Idealfall
sogar noch Geld für Ziegel und andere Dachdeckungsmaterialien.
Größe
Planen Sie Solaranlagen von mindestens 15
Quadratmetern (zirka 2.000 Watt Spitzenleistung), damit sich die Investition
auszahlt. Für Camper und Laubenpieper ohne festen Stromanschluss kommen auch
einzelne kleinere Module in Frage, wenn sie damit eine eigene, kleine
Stromversorgung sichern wollen.
Befestigung
Viele Monteure richten sich bei der Wahl der
Unterkonstruktion nicht nach den Empfehlungen der Hersteller. Vergewissern Sie
sich, dass dadurch nicht Ihr Garantieanspruch erlischt.
Preise
Holen Sie Angebote von mehreren Installateuren
auch aus unterschiedlichen Regionen ein. Lassen Sie sich dabei nicht von
Produktionsengpässen unter Druck setzen. Oft erhalten die Installateure bei
Sammelbestellungen attraktive Rabatte. Einen Teil davon sollten sie an die
Kunden weitergeben. Doch Vorsicht ist bei Billigimporten geboten.
No-Name-Produkte mit unklarer Herkunft bieten keine Sicherheit, dass sie auch
nach 10 oder 20 Jahren noch mit der angegebenen Leistung produzieren.
Finanzierung
Fragen Sie bei Ihrer Hausbank nach den
zinsgünstigen Krediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
(Inhaltliche Quelle www.stiftungwarentest.de)
Die am weitesten verbreitete Technologie für Photovoltaik ist derzeit noch die Siliziumbasierte. Die Fertigung ist kostenintensiv, kompliziert und recht aufwendig. Bereits am Markt erhältlich ist die CIS-(Kupfer-Indium-Diselenid)-Dünnschichttechnologie. Wenngleich die von der Stiftung Warentest im Jahre 2006 getesteten Dünnschichtmodule weniger gut abgeschnitten haben, dürfte darin die Zukunft liegen. Man ist unabhängig von teuerem und empfindlichen Silizium, eine aufwendige Verdrahtung und Montage entfällt. Die gleichmäßig schwarze Beschichtung wird auf Glasscheiben aufgetragen, sie soll auch bei schwachen Lichtbedingungen eine hervorragende Leistung abgeben.