Fünf Millionen Quadratmeter
Solarkollektoren sind auf deutschen Dächern installiert. Das entspricht der Fläche
von etwa 670 Fußballfeldern. Die Solarkollektoren gewinnen Jahr für Jahr so
viel Wärme, wie beim Verbrennen von rund 20 Millionen Litern Heizöl entstehen
würde. Kombi-Solaranlagen erwärmen nicht nur das Trinkwasser, sie heizen auch.
Die Stiftung Warentest hat elf Anlagen getestet.
Die Sonne macht unabhängig von Öl oder Gas, ein
bisschen zumindest: Denn ganz ohne fossilen Brennstoff funktionieren die
meisten Solarhäuser in Deutschland nicht. Zumindest im Winter wird noch konventionell
geheizt. Das Konzept heißt: Energie sparen und Ölverbrauch senken. Die
getesteten Kombi-Solaranlagen liefern warmes Wasser für Küche und Bad, 200
Liter am Tag im Modellhaus der Stiftung Warentest, ein Niedrigenergiehaus mit
128 Quadratmeter Wohnfläche und einem Heizwärmebedarf von 10.700 kWh pro Jahr.
Im Frühjahr und Herbst unterstützen die Kombi-Solaranlagen auch die Heizung.
Der Ölverbrauch wird so um 20 bis 30 Prozent gesenkt. Dafür müssen, je nach
Anlage, etwa 7 bis 16 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf das Dach. Größere
Anlagen können natürlich noch mehr Sonnenenergie liefern.
Selbst die getesteten Solaranlagen kosten 7.300
bis 22.600 Euro. Dazu kommen noch 2.000 bis 3.000 Euro für die Installation.
Die Energiebilanz der meisten Anlagen sei gut: Nach nur zwei bis drei Jahren
hätten die Kollektoren die Energiemenge geerntet, die zur Produktion der
Solaranlage nötig gewesen sei. Nun gewinne die Anlage Energie bei einer
Lebensdauer von 20 Jahren und mehr. Die geprüften Kollektoren seien solide
gebaut, sie trotzten Wind und Wetter. Für die Umwelt mache sich die Solaranlage
schnell bezahlt.
Wirtschaftlich
stünden die Anlagen dennoch im Schatten, die hohen Anschaffungskosten spielten
sie nicht wieder ein. Die Solaranlage spare zwar 150 bis 200 Euro im Jahr, weil
weniger Öl oder Gas verbraucht werde. Aber auch nach 20 Jahren kämen dadurch
bestenfalls 4.000 Euro zusammen. Selbst die staatliche Förderung gleiche das
Manko nicht aus, der Zuschuss habe damals etwa 1.100 Euro für eine neun
Quadratmeter-Anlage betragen. Das machte 5.100 Euro Ersparnis, aber mindestens
9.800 Euro für die Solaranlage und deren Installation. Ohne Idealismus ging es
damals noch nicht.
Öl
und Gas werden allerdings immer knapper und somit auch teurer.
Die besten Chancen dazu habe die Wagner
Solarpaket SH1440AR, mit einem Preis von 11.430 Euro inklusive Installation.
Die Solaranlage sei sehr leistungsfähig und funktioniere gut. Kollektoren,
Speicher und Regelung harmonierten. Ebenfalls sehr gut sei die Solvis Max-Paket
SX 6. Sie habe den Vorteil, dass ein moderner Gasbrenner für die Heizung
bereits integriert sei. Ihr Preis betrage 19.690 Euro mit Installation. Sie sei
interessant für alle, die mit der Solaranlage gleichzeitig ihre Heizung modernisieren
wollten. Die getesteten Anlagen seien für Ein- bis Zweifamilienhäuser
ausgelegt. Die Stiftung Warentest rechnete für einen 4-Personen-Haushalt.
Mittlerweile gibt es Solarkollektoranlagen zu
einem Bruchteil des damaligen Preises.
(Inhaltliche Quelle www.stiftungwarentest.de,
sie basiert auf einem Test aus dem Jahre 2003)